Jährliche Kapazität von bis zu 8.000 Tonnen Wasserstoff
BASF nimmt 54-Megawatt-Wasserelektrolyseur in Ludwigshafen in Betrieb
Dienstag, 18. März 2025
| Redaktion
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Feierliche Inbetriebname des Wasserelektrolyseurs im BASF-Stammwerk Ludwigshafen
(v.l.n.r.) Manuel Mundt, VP Finanzen Sustainable Energy Systems bei Siemens Energy, Katja Scharpwinkel, Standortleiterin des BASF-Werks Ludwigshafen, Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität von Rheinland-Pfalz, Udo Philipp, Staatssekretär BMWK, Stephan Kothrade, CTO BASF und Christoph Schütte, Geschäftsführer Siemens Energy Deutschland, Bild: BASF

Deutschlands größter Protonenaustauschmembran-Elektrolyseur (PEM) ist am BASF-Standort Ludwigshafen in Betrieb gegangen. Die Anlage zur CO2-freien Herstellung von Wasserstoff hat eine Anschlussleistung von 54 Megawatt. Sie wird stündlich bis zu einer Tonne des für den Standort wichtigen Chemierohstoffs produzieren. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurde der Elektrolyseur im Beisein der rheinland-pfälzischen Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität Katrin Eder und des Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Udo Philipp eingeweiht.

Direkte Integration der Technologie in chemische Produktionsumgebung weltweit einzigartig

Der in Kooperation mit Siemens Energy errichtete Wasserelektrolyseur ist eingebettet in die Produktions- und Infrastruktur am Standort Ludwigshafen und damit in seiner Anbindung und Integration in ein chemisches Produktionsumfeld weltweit einzigartig. Insgesamt wurden 72 so genannte Stacks in der Anlage installiert. Das sind Module, in denen der eigentliche Elektrolyseprozess stattfindet. Der Elektrolyseur hat das Potenzial, die Treibhausgasemissionen am BASF-Stammwerk um bis zu 72.000 Tonnen pro Jahr zu reduzieren.

Die emissionsfreie Herstellung von Wasserstoff - mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen - ist ein wichtiger Baustein für den Markthochlauf von Chemieprodukten mit reduziertem CO2-Fußabdruck. Der erzeugte Wasserstoff wird in das H2-Verbundnetz des Standorts eingespeist und von dort aus den Produktionsanlagen als Rohstoff zur Verfügung gestellt. Neben der Nutzung als Rohstoff für chemische Produkte plant die BASF, den Wasserstoff beispielsweise für die Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar zur Verfügung zu stellen, um den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen.

BASF investiert rund 25 Millionen Euro

Der Bau der Anlage wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz mit bis zu 124,3 Millionen Euro gefördert. Davon wurden 37,3 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz finanziert. Die Investitionssumme der BASF beträgt rund 25 Millionen Euro. Das Projekt mit dem Titel „Hy4CHem“ wurde im Rahmen des Interessenbekundungsverfahrens des IPCEI Hydrogen ausgewählt und anschließend als Einzelprojekt gefördert.

Wasserlektrolyseur bringt BASF-Stammwerk in der Transformation weiter

Katja Scharpwinkel, Mitglied des Vorstands von BASF und Leiterin des Standorts Ludwigshafen, erklärt: „Die Inbetriebnahme des Elektrolyseurs macht es uns möglich, unsere Kunden durch Produkte mit geringerem CO2-Fußabdruck bei der Erreichung ihrer Klimaziele zu unterstützen. Gleichzeitig sammeln wir an unserem größten Verbundstandort Erfahrung mit der Einbindung und dem Betrieb einer Anlage, die uns der Transformation des Stammwerks in Ludwigshafen einen weiteren Schritt näherbringt. Wir freuen uns, dass Bundes- und Landesregierung den Stellenwert der Technologie erkannt und uns bei der Umsetzung des Projekts maßgeblich unterstützt haben.“

Startschuss für Hochlauf von Produkten mit reduziertem CO2-Fußabdruck

Wasserstoff wird unter anderem bei der Herstellung von Ammoniak und Methanol eingesetzt oder für die Produktion von Vitaminen benötigt. In Ludwigshafen wird Wasserstoff bisher vor allem durch Dampfreformierung auf Erdgasbasis hergestellt oder fällt als Kuppel- und Nebenprodukt an. Mit dem Elektrolyseur unternimmt BASF nun einen wichtigen Schritt zum Technologiewechsel in der H2-Produktion.

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