Wacker Chemie hat das dritte Quartal 2025 in einem schwachen Marktumfeld mit einem Umsatz von 1,34 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies sind sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ebitda sank um 23 Prozent auf 112 Millionen Euro, das Periodenergebnis fiel mit minus 82 Millionen Euro negativ aus. Ausschlaggebend waren niedrigere Preise, geringere Auslastung und negative Währungseffekte. CEO Christian Hartel betont: „Die Chemieindustrie steht unter Druck, weltweit, aber vor allem in Europa. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, die Nachfrage am Markt schwach. Gleichzeitig verändert sich das Marktumfeld, der Wettbewerbsdruck ist hoch, insbesondere aus China. Das spüren wir auch bei Wacker. Wie viele andere Unternehmen mussten wir unsere Prognose für das Gesamtjahr Mitte des Jahres nach unten korrigieren. Auch wenn wir das dritten Quartal im Rahmen der Markterwartungen abgeschlossen haben, waren Umsatz und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr erneut in fast allen Geschäftsbereichen rückläufig.“
Wacker mit Umsatzrückgängen in allen Regionen
In allen Absatzregionen verzeichnete Wacker niedrigere Umsätze: In Europa gingen die Erlöse um drei Prozent auf 553 Millionen Euro zurück, in Amerika um acht Prozent auf 252 Millionen Euro und in Asien um neun Prozent auf 458 Millionen Euro. Der globale Rückgang spiegelt die anhaltend schwache Nachfrage sowie den zunehmenden Wettbewerb aus anderen Regionen wider.
Entwicklung der Geschäftsbereiche bei Wacker
- Der Geschäftsbereich Silicones verzeichnete einen Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 673 Millionen Euro. Das Ebitda sank um 19 Prozent auf 86 Millionen Euro, vor allem aufgrund eines schlechteren Produktmixes, negativer Währungseffekte und sinkender Preise.
- Im Segment Polymers ging der Umsatz um sechs Prozent auf 344 Millionen Euro zurück. Das Ebitda stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um zwei Prozent auf 47 Millionen Euro, unter anderem durch verbesserte Margen und optimierte Produktionsbedingungen.
- Biosolutions erzielte 93 Millionen Euro Umsatz, sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ebitda lag bei acht Millionen Euro, nach 14 Millionen Euro im Vorjahr. Dies ist ein Rückgang, der unter anderem auf unterschiedliche Projektzyklen im Biopharma-Geschäft zurückzuführen ist.
- Polysilicon schloss das Quartal mit einem Umsatz von 197 Millionen Euro ab, ein Minus von sechs Prozent. Das Ebitda reduzierte sich um fast 40 Prozent auf 18 Millionen Euro. Während das Geschäft mit Solarsilicium unter Preisdruck und niedriger Auslastung litt, entwickelte sich der Bereich Halbleitersilicium stabil.
Wacker plant konzernweite Sparmaßnahmen
Wacker reagiert auf die Marktschwäche mit einem umfassenden Sparprogramm. „Wir steuern hier aktiv gegen, mit klarem Fokus auf Cash und Kosten. Im Oktober haben wir ein umfassendes Projekt gestartet, um signifikant Kosten im Produktionsumfeld und in der Verwaltung zu sparen. Aktuell werden hier Maßnahmen erarbeitet. Im 1. Quartal 2026 wollen wir mit der Umsetzung starten“, so Hartel weiter.
Wacker konkretisiert Ausblick für 2025
Wie viele andere Chemieunternehmen hat der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 Mitte des Jahres nach unten korrigiert. Wacker erwartet nun einen Umsatz am unteren Ende der Bandbreite von 5,5 bis 5,9 Milliarden Euro und ein Ebitda in der unteren Hälfte der erwarteten Spanne von 500 bis 700 Millionen Euro. Auch das Jahresergebnis wird laut Unternehmen negativ ausfallen und deutlich unter dem Vorjahr liegen.