„VoltH2“ baut 50-MW-Elektrolyseur zur Versorgung von Evonik mit grünem Wasserstoff vor Ort
Evonik und „VoltH2“ treiben Produktion von grünem Wasserstoff in Delfzijl voran
Freitag, 31. Januar 2025
| Redaktion
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André Jurres von „VoltH2” (l.) und Peter Metten von Evonik (r.) unterzeichnen den Vertrag
André Jurres von „VoltH2” (l.) und Peter Metten von Evonik (r.) unterzeichnen den Vertrag, Bild: Evonik

Evonik hat mit dem niederländischen Unternehmen „VoltH2” ein Rahmenabkommen unterzeichnet, um die Produktion von grünem Wasserstoff im Chemiepark Delfzijl voranzutreiben. Die Vereinbarung sieht vor, dass „VoltH2” einen 50-Megawatt-Elektrolyseur in der Nähe der Wasserstoffperoxid (H2O2)-Anlage von Evonik errichtet. Evonik wird einen wesentlichen Teil seines Wasserstoffbedarfs aus dem Elektrolyseur beziehen, der Ende 2027 in Betrieb gehen soll. Die Anlage von „VoltH2” wird die erste grüne Wasserstoff-Wasserelektrolyse im industriellen Maßstab im Norden der Niederlande sein. Ziel der Kooperation ist es, die Nachhaltigkeitsagenda von Evonik voranzutreiben und mit „VoltH2” den Nukleus für ein größeres Wasserstoffnetzwerk an diesem wichtigen Industriestandort zu bilden.

Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit Wasserstoff

Mittelfristig wird der verbleibende Wasserstoffbedarf von Evonik weiterhin durch die eigene konventionelle Wasserstoffproduktion vor Ort gedeckt. Diese Lösung soll eine ununterbrochene Versorgung sicherstellen, bis die Kapazität für grünen Wasserstoff wächst, um den Bedarf vollständig zu decken. „VoltH2” wird zudem eine Tube-Trailer-Tankstelle auf dem Gelände von Evonik errichten. Der Wasserstoff in den Tube-Trailern wird den anderen Kunden des Unternehmens rund um die Uhr zur Verfügung gestellt.

Einführung von grünem Wasserstoff im Werk Delfzijl

Peter Metten, Geschäftsführer von Evonik Peroxide Niederlande, erklärt: „Wir wollen unsere Produktion komplett auf nachwachsende Rohstoffe umstellen. Mit der Einführung von grünem Wasserstoff im Werk Delfzijl machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung dieses Ziels. Das liegt daran, dass für die Herstellung von H2O2 drei kritische Ressourcen benötigt werden: Strom, Dampf und Wasserstoff. Für die ersten beiden ist es einfacher, nachhaltige Lösungen zu finden. Die Beschaffung von grünem Wasserstoff ist der knifflige Teil. Zum Glück haben wir mit ‚VoltH2’ einen Partner gefunden, der über die lokalen Ressourcen, das technische Know-how und die Vision verfügt, um optimal an einer saubereren, grüneren Industrie zu arbeiten.“

Evonik verbessert Prozesse mit nachhaltigen Ressourcen

André Jurres, Gründer und Geschäftsführer von „VoltH2”, betont die Bedeutung der einzigartigen Position von Delfzijl in der aufstrebenden grünen Wasserstoffwirtschaft: „Dank dieses systemintegrierten Ansatzes zeigen große Industrieunternehmen wie Evonik, wie sie durch die Nutzung von nachhaltigen Ressourcen wie erneuerbarem Strom und dem grünen Wasserstoff ihre Prozesse optimieren können. Das langfristige Engagement von Evonik und ‚VoltH2’ zeigt, dass es möglich ist, in den kommenden Jahren in großem Maßstab signifikante CO2-Emissionsreduktionen zu erreichen.“

„Dies ist ein Beispiel dafür, dass Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer nachhaltigen Transformation ist“, ergänzt Christoph Batz-Sohn, Director Sustainable Transformation im Geschäftsgebiet Active Oxygens von Evonik. „Eine grünere Zukunft erfordert die gebündelte Expertise und das Engagement von Playern aus allen Sektoren und Branchen. Idealerweise wird diese gemeinsame Initiative mit „VoltH2” ein Beispiel für weitere solche Partnerschaften an unseren anderen Produktionsstandorten rund um den Globus sein.“

Große Wärmepumpe zur Dampferzeugung in Delfzijl in Prüfung

Das Geschäftsgebiet Active Oxygens hat bereits weitreichende Maßnahmen umgesetzt, um die Emissionen seines Fußabdrucks zu reduzieren. Bis Ende 2024 stammten beispielsweise 90 Prozent des bei der Herstellung verwendeten Stroms aus erneuerbaren Energien. Derzeit werden Optionen für den Bau einer großen Wärmepumpe zur Dampferzeugung in Delfzijl geprüft. Darüber hinaus verfolgt der Geschäftsbereich an einigen Standorten Lösungen für grünen Wasserstoff.

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