
Der Fonds der Chemischen Industrie, kurz FCI, ist das Förderwerk des VCI. Er setzt sich seit 1950 für die Unterstützung der Grundlagenforschung, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Verbesserung des Chemieunterrichts an Schulen ein. Ende 2024 hat der Fonds die Förderung des Chemieunterrichts an Schulen in Rheinland-Pfalz sowie der Universität Kaiserslautern-Landau bekannt gegeben. 41 rheinland-pfälzische Schulen erhalten demnach Fördermittel in Höhe von insgesamt 55.450 Euro.
„Die Chemie ist der Schlüssel für eine nachhaltige und moderne Zukunft. Dazu brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte. Daher ermuntere ich die Schulen in Rheinland-Pfalz noch mehr unsere Unterrichtsförderung zu nutzen“, erklärt Christine von Landenberg, stellvertretende Geschäftsführerin in den Chemieverbänden Rheinland-Pfalz.
Wie Schulen von der Förderung profitieren können
Allgemeinbildende Schulen in Deutschland, an denen das Fach Chemie unterrichtet wird, können eine Förderung von bis zu 5.000 Euro beantragen. Die Mittel können für die Anschaffung von Materialien und Geräten verwendet werden, die den Unterricht anschaulicher und spannender machen. Die Beantragung ist unkompliziert und erfolgt über ein einfaches Antragsverfahren.
Fonds der Chemischen Industrie fördert Universität Kaiserslautern-Landau mit 17.600 Euro
Auch die Universität Kaiserslautern-Landau erhält rund 17.600 Euro für die Anschaffung eines neuen Verbrennungskalorimeters. Dieses Gerät unterstützt die Studierenden im Bereich der Thermodynamik, indem es ihnen ermöglicht, abstrakte Konzepte in praktische Laborarbeit umzusetzen. Mit dem Kalorimeter wird der so genannte „Heizwert“ eines Stoffes bestimmt. Dabei wird der Temperaturanstieg gemessen, der bei der Verbrennung einer Probe in reiner Sauerstoffatmosphäre auftritt. Daraus lässt sich der Energiegehalt von Energieträgern genau berechnen. Energiehaltige Stoffe können zum Beispiel ein chemischer Reinstoff wie Glukose, ein Treibstoff wie Benzin, ein klassischer Brennstoff wie Kohle oder auch ein Lebensmittel wie Käse sein. Wie viel Energie in einem Stoff steckt und wie viel davon nutzbar gemacht werden kann, wird im Studium der Chemie in der Thermodynamik erklärt. Die Wärmelehre ist ein Teilgebiet der physikalischen Chemie. Allerdings ist dieses Thema in seiner allgemeinen Form recht abstrakt. Das Kalorimeter wird in der praktischen Ausbildung eingesetzt, um die wissenschaftlichen Konzepte der Theorie auf eine anschauliche und praktisch erfahrbare Ebene zu bringen.
Aus dem Alltag kennt man den „Kaloriengehalt“ von Lebensmitteln, der auf der Verpackung angegeben ist. Dieser kann nun mit den Brennwertmessungen des Kalorimeters in Verbindung gebracht werden. Es wird deutlich, was diese Angaben bedeuten und wie sie ermittelt werden können.
Das neue Kalorimeter ermöglicht genaue Messungen. Es erleichtert die Durchführung von Experimenten im Vergleich zu älteren Geräten und ist mit einer digitalen Datenerfassung ausgestattet. „Dank der Unterstützung des Fonds der Chemischen Industrie können wir praxisnahe Experimente durchführen, die wir mit Alltagsbezügen und gesellschaftlichen Themen verknüpfen. So motivieren wir die Studierenden und ermöglichen es Ihnen Ihr Grundverständnis der Wärmelehre zu vertiefen“, erklärt Junior-Professorin Dr. Jennifer Meyer vom Fachbereich Chemie.