Im zweiten Quartal 2025 hat Evonik in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen müssen. Das bereinigte Ebitda lag mit 509 Millionen Euro um zwölf Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Umsatz sank konzernweit um elf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Evonik begründet den Rückgang mit einer schwachen Nachfrage und konjunktureller Unsicherheit. Hinzu kamen negative Wechselkurseffekte sowie der Wegfall des Geschäfts mit Superabsorbern, das im Vorjahreszeitraum noch enthalten war. Die Absatzmengen verringerten sich um vier Prozent, während die Preise weitgehend stabil blieben. Beim Konzernergebnis verzeichnete Evonik einen Anstieg auf 120 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war die Kennzahl durch Rückstellungen für das Effizienzprogramm „Evonik Tailor Made“ negativ belastet.
Belastungsfaktoren und Erwartungen für das zweite Halbjahr
Vorstandschef Christian Kullmann bezeichnete das Quartal als schwierig und verwies auf die Belastungen durch länger andauernde Wartungsstillstände, etwa bei der Polyamid-12-Produktion. Finanzvorständin Maike Schuh sieht für das zweite Halbjahr Potenzial durch den Hochlauf neuer Kapazitäten und weniger geplante Stillstände.
Entwicklung in den Evonik-Segmenten: Custom Solutions unter Druck
Im Segment Custom Solutions verringerte sich der Umsatz um sieben Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Hauptursachen waren geringere Mengen und Währungseffekte. Die Nachfrage nach Additiven für Polyurethanschäume und langlebige Konsumgüter blieb schwach. Auch Produkte für die Farben- und Beschichtungsindustrie waren weniger gefragt. Das bereinigte Ebitda sank um zehn Prozent auf 254 Millionen Euro.
Stabile Entwicklung bei Advanced Technologies
Im Segment Advanced Technologies betrug der Umsatz 1,51 Milliarden Euro, ein Rückgang um ein Prozent. Währungseinflüsse und leicht gesunkene Verkaufspreise wirkten sich negativ aus. Der Bereich Animal Nutrition erzielte durch höhere Mengen ein Umsatzplus. In der Sparte Inorganics sorgte ein Lizenzertrag im Wasserstoffperoxid-Geschäft für Stabilität. Der Umsatz im Bereich Organics ging infolge von Wettbewerbsdruck und Anlagenstillständen zurück. Das bereinigte Ebitda blieb mit 266 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Evonik-Prognose für das Gesamtjahr 2025
Für das Gesamtjahr erwartet Evonik ein bereinigtes Ebitda am unteren Ende der Prognosespanne von zwei bis 2,3 Milliarden Euro. Zur Stabilisierung des Free Cashflows plant Evonik, die Sachinvestitionen um rund 100 Millionen Euro auf etwa 750 Millionen Euro zu senken.