Prof. Dr. Nina Hartrampf von der Universität Zürich ist die Preisträgerin 2025
Dechema verleiht Dechema-Preis 2025 und schreibt erstmals Innovationspreis aus
Mittwoch, 01. Oktober 2025
| Redaktion
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Dechema-Preis 2025 für Prof. Dr. Nina Hartrampf vom Department Chemie der Universität Zürich
Prof. Dr. Nina Hartrampf vom Department Chemie der Universität Zürich, Bild: UZH

Prof. Dr. Nina Hartrampf vom Department Chemie der Universität Zürich wird in diesem Jahr mit dem Dechema-Preis ausgezeichnet. Damit werden ihre wegweisenden Beiträge zur Prozessentwicklung und Automatisierung von Verfahren zur Herstellung komplexer und breit einsetzbarer Peptide gewürdigt. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 07. November 2025 bei einem Symposium am Campus Irchel der Universität Zürich überreicht.

In ihrem Labor kombiniert Nina Hartrampf organische Chemie, automatisierte Durchflusssynthese und chemische Biologie für die Herstellung und Modifikation von Peptiden und Proteinen. Damit gelingt es, grundlegende synthetische Herausforderungen zu lösen und Biopolymere vielseitig einzusetzen. Ein wesentlicher Fortschritt ist die Entwicklung der Proteinsynthese mittels Durchflusschemie („Flow Chemistry“). Dadurch können Peptide und Proteine mit mehr als einhundert Aminosäuren innerhalb weniger Stunden und mit hoher Reinheit synthetisiert werden.

Wissenschaftliche Laufbahn, Dechema-Preis und weitere Auszeichnungen

Nina Hartrampf ist Assistenzprofessorin (Tenure Track) am Department Chemie der Universität Zürich. Sie studierte Chemie und Biochemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte im Bereich Naturstoffsynthese und chemische Biologie. 2018 wechselte sie als Postdoktorandin an das Massachusetts Institute of Technology, wo sie die durchflussbasierte Synthese von Peptiden und Proteinen auf einer automatisierten Plattform untersuchte. Seit 2020 leitet sie eine eigene Forschungsgruppe in Zürich.

Für ihre unabhängige Arbeit erhielt Hartrampf bereits mehrere renommierte Preise, darunter die „2025 Early Career Lectureship” der American Peptide Society, den „Nachwuchswissenschaftler-Preis für Naturstoffforschung” der Dechema, den „ADUC Young Talent Award” der GDCh, die „2024 Chemical Biology Lectureship”, den RSC „CEM Emerging Investigator in Protein and Peptide Science Award” sowie den „Bachem Award for Peptide Science” der Austrian Peptide Society.

Engagement in der Wissenschaftsgemeinschaft

Neben ihrer Forschung ist Nina Hartrampf in verschiedenen Fachgesellschaften aktiv. Sie ist Mitorganisatorin der Chemical Biology Summer School, des Peptide Therapeutics Forums und der Jahrestagung der Abteilung für Medizinische Chemie und Chemische Biologie innerhalb der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft. Zudem gehört sie dem Vorstand der International Flow Chemistry Society und dem Beirat des International Peptide Drug Hunter Consortiums an.

Dechema-Innovationspreis wird Teamleistungen auszeichen

Mit dem Dechema-Innovationspreis werden neuartige technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Entwicklungen ausgezeichnet, die den internationalen Stand der Forschung erweitern und neue Arbeitsplätze schaffen. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einem Pokal sowie einer Einladung zum Preisträgervortrag auf einer Veranstaltung der Dechema.

Forschung in die Praxis überführen

Die Auszeichnung würdigt die Leistungen eines interdisziplinär zusammengesetzten Teams, das herausragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovationen auf den Gebieten der Dechema entwickelt hat, die den internationalen Stand der Forschung und Technik deutlich erweitern. Die konkrete Umsetzung der Forschungsergebnisse in die industrielle Praxis in den Bereichen chemische Technik und Biotechnologie soll bereits erfolgt sein oder kurz bevorstehen und neue Arbeitsplätze in Deutschland und Europa schaffen.

Bewerbung für den Dechema-Innovationspreis

Für den Dechema-Innovationspreis können sich Unternehmen mit Hauptsitz in Europa bewerben, die gemeinsam mit mindestens einem anderen Unternehmen oder einer Forschungseinrichtung innovative, umsetzbare Lösungen in und für die chemische, Biotech-, Pharma- oder verwandte Branchen der Prozessindustrie entwickelt haben und diese mindestens in die Pilotphase gebracht haben. In der Darstellung der Leistungen wird vor allem die gemeinsame interdisziplinäre Teamleistung der beteiligten Partner gewürdigt. Bewerbungen können bis zum 31. Januar 2026 eingereicht werden.

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