Lanxess: Marktumfeld belastet Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2025
Donnerstag, 14. August 2025
| Redaktion
Teilen auf:
Lanxess Headquarters
Hauptsitz von Lanxess in Köln, Bild: Lanxess

Ein weltweit schwaches Konjunkturumfeld und geringere Absatzmengen in allen Segmenten haben das zweite Quartal 2025 für Lanxess geprägt. Auch Portfolioveränderungen, wie der Verkauf des Geschäftsbereichs Urethane Systems, wirkten sich auf die Zahlen des Spezialchemieunternehmens aus. Die Nachfrage in wichtigen Industrien blieb insgesamt verhalten.

Umsatz- und Ebitda-Entwicklung von Lanxess

Lanxess erzielte im Berichtszeitraum einen Konzernumsatz von 1,466 Milliarden Euro, ein Rückgang um 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ebitda vor Sondereinflüssen lag bei 150 Millionen Euro und damit 17,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 45 Millionen Euro nach minus 16 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

„Das konjunkturelle Umfeld hat sich in den vergangenen Monaten nochmal deutlich eingetrübt. Zusätzlich sorgen die anhaltenden Zolldiskussionen mit den USA für hohe Unsicherheit in den Märkten und erschweren die Lage für die europäische Chemieindustrie. Und aktuell ist keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht“, betont Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von Lanxess. „Für uns bedeutet das: weiter voller Fokus auf die bestmögliche Aufstellung, am Markt genauso wie bei den Kosten, Strukturen und Prozessen. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, sind wir bereit und können die zusätzliche Nachfrage sehr viel effizienter und profitabler bedienen.“

Maßnahmen zur Optimierung des Produktionsnetzwerks

Lanxess setzt den Umbau seines weltweiten Produktionsnetzwerks fort. So wurde die Schließung der Hexan-Oxidation in Krefeld-Uerdingen bereits Ende des zweiten Quartals vollzogen. Weitere Anpassungen betreffen unter anderem den Standort Widnes im Vereinigten Königreich, der 2026 geschlossen werden soll, sowie Effizienzmaßnahmen bei der Brom-Produktion in El Dorado, USA. Ab Ende 2027 sollen diese Maßnahmen jährlich rund 50 Millionen Euro einsparen.

Entwicklung in den Lanxess-Segmenten: 

  • Der Bereich Consumer Protection erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 489 Millionen Euro, ein Rückgang um 12,8 Prozent. Das Ebitda vor Sondereinflüssen stieg jedoch von 80 auf 87 Millionen Euro. Ein verbesserter Produktmix, Versicherungsleistungen und Einsparungen aus dem Programm „FORWARD!“ wirkten positiv auf das Ergebnis.
  • Im Segment Specialty Additives verzeichnete Lanxess einen Umsatz von 528 Millionen Euro, sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Das Ebitda vor Sondereinflüssen ging von 70 auf 58 Millionen Euro zurück. Hauptgründe waren die schwache Nachfrage aus der Bauindustrie und höhere Energiekosten.
  • Advanced Intermediates erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Umsatz von 446 Millionen Euro, ein Minus von 6,7 Prozent. Das Ebitda vor Sondereinflüssen verringerte sich von 58 auf 44 Millionen Euro. Niedrigere Auslastung und eine schwache Nachfrage belasteten das Ergebnis.

Lanxess-Prognose für das Gesamtjahr 2025

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Lanxess mit einem Ebitda vor Sondereinflüssen zwischen 520 und 580 Millionen Euro. Bisher lag die Erwartung zwischen 600 und 650 Millionen Euro. In der aktualisierten Prognose enthalten ist eine Belastung von rund zehn Millionen Euro aufgrund von Liefereinschränkungen eines Chlorlieferanten.

Auch interessant für Sie

Lanxess Standort Latina für Urethane
Entwicklung von Farbstoffen bei Lanxess für unterschiedliche Anwendungen; u.a. zur Einfärbung von Kunststoffen
Lanxess Headquarters
Lanxess konzentriert sich auf die Herstellung von Spezialchemikalien
BASF stärkt die Zusammenarbeit mit Grolman in Europa
Neue Lewabrane High Performance-Reihe zur Brackwasser-Aufbereitung