Bluhm-Etikettierer in Automatisierungsanlage integriert
Moin Robotics entwickelt robotergestützte Etikettieranlage für IBCs und Fässer
Dienstag, 04. März 2025
| Redaktion
Teilen auf:
Moin Robotics integriert robotergestützte Etikettieranlage für IBCs und Fässer
Moin Robotics integriert robotergestützte Etikettieranlage für IBCs und Fässer, Bild: Bluhm Systeme

Moin Robotics aus Norddeutschland ist Spezialist für Roboterintegration in Produktion und Intralogistik. Der Maschinenbauer entwickelt, fertigt und integriert flexible Automatisierungslösungen vom Konzept bis zur Umsetzung. Für einen Chemiekonzern hat das Unternehmen eine Roboter-Etikettieranlage entwickelt, die Intermediate Bulk Container, kurz IBC, und Fässer für technische Wachse vollautomatisch etikettiert. Dabei kommen vier Etikettiersysteme und ein Gurtapplikator von Bluhm Systeme zum Einsatz. 

„Der Kunde hatte die Anforderung, Behältnisse mit chemischen Flüssigkeiten auf engstem Raum mit unterschiedlichen Etikettenformaten zu kennzeichnen“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Lars Kobialka. „Gemeinsam mit Bluhm haben wir eine sehr flexible und anpassungsfähige Roboterzelle entwickelt, die mit hoher Performance und Qualität Gefahrstoff- und Produktetiketten bedruckt und appliziert“.

Etikettieranlage als Automatisierungslösung für Industrie 4.0

Die Etikettieranlage besteht aus einem „Cobot UR10e“ von Universal Robots, der mittig auf einem stabilen Strebenprofil steht. Flankiert wird sie von vier Etikettiersystemen von Bluhm. Auf einer Seite des Cobots sind drei platzsparende Alpha Compact Etikettenspender übereinander montiert, die jeweils ein anderes Gefahrstoffetikett spenden. Sie arbeiten schnell, präzise und sind besonders einfach zu bedienen. Die Etikettenspender verarbeiten Etiketten bis zu einer Breite von 120 Millimetern. Auf der anderen Seite des Cobots befindet sich ein Etikettendruckspender „Legi-Air 4050 B-R“. Dieser bedruckt und spendet individuelle Produktetiketten mit einer Breite von bis zu sechs Zoll, also gut 175 Millimeter. Durch seine flexible Schnittstelle zur Kundensoftware lässt er sich einfach in Prozesse integrieren. Variable Druckinformationen werden dabei direkt an das Druckmodul übergeben. In diesem Fall wurde ein Druckmodul von Zebra für eine hohe Druckgeschwindigkeit und -auflösung sowie Langlebigkeit integriert. Für die Roboterapplikation wurde auf einen Applikator am Druckspender selbst verzichtet. Stattdessen werden die Etiketten von einem robotergesteuerten Gurtapplikator übernommen. Die eingesetzten Geräte sind robust und für den Dauereinsatz rund um die Uhr geeignet.

Flexible Roboter-Etikettieranlage

In der Anwendung fährt der Cobot abwechselnd vor die Spender. Am Roboterarm ist ein speziell optimierter Gurtapplikator montiert. Dieser übernimmt das Etikett direkt von der Spendekante des jeweiligen Etikettiersystems. Mit dem Etikett am Applikator fährt der Cobot nun zu seinem Ziel in der Linie und appliziert das Etikett präzise an die gewünschte Stelle des IBC oder Fasses. Der besondere Vorteil des Bandapplikators ist, dass er eine große Bandbreite an Etikettenformaten verarbeiten kann. Zudem ist die Lösung flexibel in der Reproduktion und kann durch weitere Hardware ergänzt werden. So kann bei Bedarf ein vierfarbiger Etikettendrucker integriert werden. Ebenso kann die Anlage mit anderen Etikettiersystemen aus dem Bluhm-Portfolio ausgestattet werden. Selbstverständlich erlaubt die Roboterzelle auch den Einsatz anderer Robotermodelle, die beispielsweise größere Reichweiten abdecken. Auch an die Zukunft wurde gedacht. Die Anlage ermöglicht es dem Kunden, bei Bedarf Originalitätssiegel auf die Behälteroberseite aufzubringen, um das Füllgut zu sichern.

Vollautomatische Qualitätskontrolle

Zwei integrierte Kamerasysteme komplettieren die Anlage, indem sie den gesamten Etikettierprozess kontrollieren. „Ein Kamerasystem erfasst die Position der Fässer und bestimmt die Etikettierposition“, erläutert Entwicklungsleiter Björn Möser. „Die zweite Kamera befindet sich am robotergesteuerten Riemenapplikator. „Damit können wir die Position der Beschriftungstafeln auf IBC bestimmen und eine Qualitätskontrolle durchführen, indem wir optisch überprüfen, ob auch wirklich das richtige Etikett appliziert wurde.“

Etikettieranlage löst Widerspruch zwischen Platz und Flexibilität 

Die besondere Herausforderung bestand darin, bei geringem Platzbedarf eine hohe Taktrate zu erreichen und gleichzeitig flexibel in der Anwendung zu bleiben. Durch die kompakten Komponenten wurde diese Aufgabe hervorragend gelöst. Die Anlage bleibt auch in sich flexibel und kann leicht auf andere Prozesse umgerüstet werden. Der Etikettierprozess wurde nicht nur automatisiert, sondern auch beschleunigt. Mit der Lösung von Moin Robotics werden je nach Einstellung bis zu 360 Etiketten pro Stunde auf die IBCs und Fässer aufgebracht.

Auch interessant für Sie

Kennzeichnung von Feuerlöschsprays bei Prymos
Trotz des gewölbten Dosenbodens kennzeichnet der Linx 8920 gleichmäßig.
Für die erste Neuanlage von BASF in Europa mit Ethernet-APL-Technologie wurden vorab 240 vernetzte ABB-Geräte einem Tauglichkeitstest unterzogen
Ein absoluter Pluspunkt: Das freihändige Arbeiten mit der Datenbrille
Fassetikettierung
Volker Bluhm, Prokurist der Bluhm Systeme GmbH